36 Betriebsräte fanden im Juni den Weg nach Gladenbach. Erstmals konnten wir auch Kolleginnen und Kollegen aus Berlin und Erfurt begrüßen.
    Der Montag stand wie bei jedem Seminar ganz im Zeichen der Vorstellung der einzelnen Betriebe. Die Praxisberichte der einzelnen Betriebsräte und Schwerbehindertenvertreter vor dem Hintergrund der Mindestlohneinführung war hochinteressant.
    Mit der Mindestlohneinführung beschäftigten wir uns am Dienstag und Mittwoch und versuchten folgende Fragen zu klären:

    • Wie werden Strecken und Zeiten ermittelt? Welche Geoinfosysteme werden eingesetzt? Wo vertraut man den Angaben der Zusteller?

    • Wird noch weiter nach Stücklohn bezahlt oder hat man auf ein Zeitlohnmodell umgestellt?

    • Hat dies Auswirkungen auf die Arbeitsverträge oder sind neue Arbeitsverträge abgeschlossen worden?

    • Gibt es bereits Betriebsvereinbarungen zum Mindestlohn bzw. welcher Betrieb arbeitet daran?

    Sehr viele Fragen, die zu hitzigen Diskussionen führten, mit dem Ergebnis, das viele neue Lohnmodelle mit entsprechenden Betriebsvereinbarungen vorhanden sind.

    Am Donnerstag besprachen wir die Problematik der Schwerbehinderten und der geringfügig Beschäftigten im Mindestlohnbereich, z.B.: Was geschieht mit Kollegen und Kolleginnen die durch den Mindestlohn in ein steuerpflichtiges Arbeitsverhältnis gelangen, dies aber nicht wollen oder dürfen.

    Aber auch andere Themen wurden im Seminar behandelt. Thomas brachte uns noch einmal die arbeitsrechtlichen Auswirkungen gesellschaftsrechtlicher Veränderungen und Handlungsmöglichkeiten der Betriebsräte im Rahmen von §613a BGB und §§110 ff BetrVG näher. Wichtig war uns hier die Bindungswirkung von Tarifverträgen und Betriebsvereinbarungen sowie die  Nachwirkung kollektivrechtlicher Arbeitsbedingungen. Aber auch die Aufgaben des Betriebsrates im Übergangs- und Restmandat gem. § 21a und §21b BetrVG waren Thema in diesem Bereich.

     

     

    Solidarität

    Solidarität, Zusteller, Krankenhäuser
    © Privat

    Bevor dann Freitag Mittag alle wieder in die Heimat fuhren um das eine oder andere in ihren Betrieben umzusetzen, zeigte uns Josef am Vormittag noch die wirtschaftliche Entwicklung der Zeitungsverlage in der Bundesrepublik.

    Curd Bonten

    ver.di Kampagnen