Köln: Druckerei geschlossen – Arbeiter ausgesperrt

    Anfang Oktober hat die Geschäftsführung von DuMont (Kölner Stadt-Anzeiger, Kölnische Rundschau, Express) den Zeitungsdruck eingestellt und den Druckauftrag an eine (natürlich tariflose) Druckerei in Koblenz verlagert.
    Nun haben wir in den letzten Monaten so viele Schließungen von Zeitungsdruckereien erlebt wie nie zuvor. Die Verleger vernichten damit nicht nur Arbeitsplätze und Existenzen, um ihre Renditen zu sichern, sie schaden auch den Zeitungen selbst.
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    Zeitungszusteller der Nordsee-Zeitung bald ohne Tarifbindung

    Die Zusteller*innen der Bremerhavener Nordsee-Zeitung sind tarifgebunden im eige-
    nen Zeitungsverlag beschäftigt. Jetzt will die Nordsee-Zeitung in Bremerhaven den Ta-
    rifvertrag für ihr Zustellpersonal aushebeln, indem sie die Zustellung in eine andere
    Firma auslagert.
    Seit letztem Frühjahr wird den Zusteller*innen systematisch in Einzelgesprächen unter
    Ausschluss des Betriebsrats ein Wechsel in die andere Zustellgesellschaft nahegelegt.
    Angeboten wird den Beschäftigten eine Bezahlung, die leicht über dem gesetzlichen
    Mindestlohn liegt. Dafür verlieren sie allerdings tarifvertragliche Leistungen, wie Ur-
    laubs- und Weihnachtsgeld sowie fast ein Viertel ihrer Urlaubstage.
    Mehr dazu in der Pressemitteilung rechts

    Protest gegen Tarifflucht

    Bremerhaven

    Am 26. November machten Zustellerinnen und Zusteller der Nordsee-Zeitung ihrem Ärger Luft. Im Anschluss an eine Betriebsversammlung, zu der der Betriebsrat eingeladen hatte, gingen die Beschäftigten auf die Straße. Sie protestierten dagegen, dass sie durch das rabiate Vorgehen ihrer Geschäftsführung die tariflichen Leistungen und den Schutz ihres Betriebsrats verlieren sollen.
    Was war geschehen? Der Verlag hat eine neue, natürlich tariflose, Zustellgesellschaft gegründet. In Einzelgesprächen wird den Zustellerinnen und Zustellern von der Geschäftsführung „nahegelegt“, mit ihrem angestammten Bezirk in die neue Gesellschaft zu wechseln. Dabei wird die Unsicherheit der Betroffenen und ihre Angst, den Arbeitsplatz zu verlieren, in unanständiger Weise ausgenutzt. Sollte es jemand wagen, sich dem zu widersetzen, muss er oder sie mit der Versetzung in einen vom Wohnort weit entfernten Zustellbezirk rechnen.

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    Zustände in der Zeitungszustellung

    Wie Zeitungsverlage Löhne drücken: Tarifverträge aushebeln, Nachtzuschläge kapern, Minderjährige anheuern

    An schönen Worten fehlt es nicht. »Wenn die Zeitung morgens nicht pünktlich und ordentlich in den Briefkasten gelangt, dann waren alle Mühen im Vorfeld vergeblich«, schreibt der Bundesverband Digitalpublisher und Zeitungsverleger (BDZV) auf seiner Internetseite. »Die Zustellung, meist durch eigene Boten, ist der letzte unverzichtbare Arbeitsschritt auf dem Weg zum begeisterten Zeitungsleser.« Dick aufgetragen, aber nicht falsch. Trotz sinkender Printauflagen und trotz aller Bemühungen der Verlage, mehr Geld mit ihren Digitalangeboten zu verdienen, wird der Löwenanteil der Tagespresse nach wie vor als gedruckte Abonnementzeitung verkauft.

    Mehr dazu in der neuen Druck und Papier

    Aktuelle Ausgabe der Branchenzeitung Druck und Papier

    Motiv Druck und Papier
    © werkzwei/David Bärwald

    „Aktuelle betriebsverfassungsrechtliche Themen und Aufgaben für Betriebsräte und SBVs in Zeitungszustellgesellschaften“ vom 12. - 17.11.2023

    Seminarbericht vom Betriebsräteseminar November 2023 in Gladenbach

    Es war wieder ein sehr interessantes und vor allem sehr informatives Seminar im ver.di Bildungszentrum Gladenbach für die Betriebsratsmitglieder in Zeitungszustellbetrieben aus ganz Deutschland. 
    Ein Kernpunkt eines jeden Zustellerseminars sind die Berichte aus den verschiedenen Gesellschaften, aber die anderen Themen kamen ebenfalls nicht zu kurz.
    Den kompletten Seminarbericht gibts hier...

    Die nächsten Seminare für Betriebsräte in Zeitungszustellbetrieben

    2024:
    14. bis 19. April 2024 in Saalfeld
    20. bis 25. Oktober 2024 in Gladenbach
    2025:
    30. März bis 4. April 2025 Wannsee ( Berlin)
    12. bis 17. Oktober 2025 in Gladenbach

    Freistellung ist jeweils nach § 37.6 BetrVG.
    Auf der Hauptseite findet ihr auch unter anderem das Anmeldeformular für die Seminare
    Weitere Informationen zu Seminaren und Seminarberichten gibts hier..

    Tipps zur Unfallverhütung

    Es gibt eine neue Broschüre der BG ETEM zum downloaden mit dem Titel "Zu Fuß unterwegs" mit einigen Tipps zur Unfallverhütung und Gefahren bei der Zustellung.

    https://medien.bgetem.de/medienportal/artikel/VDAxOA--/

    Zusteller:innen im Dunkeln

    Immer öfter werden von Gemeinden aus Spargründen nachts die Straßenbeleuchtungen abgestellt. Dadurch werden die Zusteller:innen massiv gefährdet. Nicht nur die Sturzgefahr nimmt zu, auch die Sicherheit der Zusteller:innen wird gefährdet. Die ARD hat dazu ein Video erstellt:

    https://www.daserste.de/information/politik-weltgeschehen/morgenmagazin/berichte-und-interviews/Zusteller-im-Dunkeln-100.html

    Die häufigste Ursache für Unfälle der ZustellerInnen ist Ausrutschen, Stolpern oder Umknicken, also alles was mit den Füßen zu tun hat.
    Addiert man dazu die Gefährdungen, denen die ZustellerInnen im Herbst und Winter durch Kälte und Nässe zusätzlich ausgesetzt sind, ergibt sich eine Unfallhäufigkeit, die über das Maß des Alltäglichen hinausgeht.
    Daher müssten die Arbeitgeber gemäß Arbeitsschutzgesetz geeignete Schutzmaßnahmen treffen. Da er weder Straßenbeläge noch Wetter ändern kann, kann er das ausschließlich über die Bereitstellung geeigneter Schuhe.
    Leider gibt es keinen besonderen Schuh für die Zeitungszustellung. Hilfreich kann ein guter, knöchelhoher Trekkingschuh mit einer möglichst rutschfesten Sohle sein.

    Die Berufsgenossenschaft ETEM (Energie-Textil-Elektro-Medienerzeugnisse) meldete in den vergangenen Jahren folgende Wegeunfälle. (s. Grafik rechts)

    Mehr zu den Arbeitsmitteln gibts hier...

    Wegeunfälle

    Wegeunfälle Zeitungszustellung
    © BG ETEM

    »Manchmal stinkt es mir, so wenig Geld zu haben«

    Von Beruf Zeitungszustellerin | Arbeiten, wenn andere schlafen | Unsichtbar und schlecht bezahlt

    Pünktlich um 2 Uhr in der Nacht bremst Marit Bogner (Name geändert) ihr Rad aus voller Fahrt und rollt ins Tiefgeschoss. Dort hat die Agentur, bei der sie angestellt ist, zwei Garagen gemietet. Als Teamleiterin kommt Marit vor den anderen Zeitungszusteller*innen und bereitet die Arbeit vor. Wie so oft an Donnerstagen trifft der Lieferwagen aus der Druckerei heute spät ein, es ist nach 3 Uhr. Die Zusteller*innen mit den neuen Verträgen haben dann Pech. Wartezeit wird erst ab 3.30 Uhr gezahlt. Und wer nicht rechtzeitig fertig ist und nach 6 Uhr immer noch Zeitungen steckt, bekommt von dieser Zeit an keinen Nachtschichtzuschlag …

    Weiterlesen in der druck + papier auf den Seiten 6 und 7. Hier

    Arbeitsbedingungen und Löhne. Grundlagen

    In der Zeitungszustellung gibt es leider keine einheitlichen oder allgemein verbindlichen Grundsätze und Regeln für die Lohnhöhe und die Gestaltung der verschiedenen Entlohnungssysteme. Auch hier geraten, wie in anderen Branchen, die Löhne immer stärker unter Druck.
    Die Einführung des gesetzlichen Mindestlohns hat die Entlohnungsformen grundlegend verändert. In fast allen Zustellgesellschaften ist der früher übliche Stücklohn durch den Zeitlohn ersetzt worden. In vielen Zustellgesellschaften und -bezirken, in denen vorher die Arbeit der Zustellerinnen und Zusteller sehr schlecht bezahlt worden war, hat das zu einer Anhebung der Stundenlöhne geführt.
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    Bücher und Links

    Eine Auswahl an wertvollen Informationen, wie Bücher und Links für die Betriebsratsarbeit und zur bevorstehenden Betriebsratswahl findet ihr hier

    Datenschutz mal ganz praktisch

    REZENSION:
    Wenn Betriebs- und Personalräte sich mit Datenschutz befassen, geht es meistens darum, den Missbrauch von Arbeitnehmerdaten zu verhindern. Das ist gut - gilt aber nicht nur für »die anderen«, sondern auch für die Arbeitnehmervertretung selbst.
    VON WOLFGANG FRICKE
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    Hier sieht man wieder, es lohnt sich zu kämpfen!

    Zeitungsbote gewinnt in zweiter Instanz

    2. Oktober 2020 von Frank Biermann

    In den meisten Branchen ist es eine Selbstverständlichkeit: Wer nachts arbeitet, bekommt auch Nachtzuschläge. Oft ist das in Tarifverträgen geregelt. Eine Branche versucht – trotz klarer rechtlicher Vorgaben – sich drumherum zu mogeln und wortreich Sonderregelungen für sich zu reklamieren: Zeitungsverlage wie der Aschendorff Verlag (Westfälische Nachrichten) in Münster. Das lassen sich nicht alle Zeitungsboten gefallen. Einer klagte jetzt erfolgreich auf Nachzahlung.

    Den ganzen Artikel gibts hier...

    Minijob, Minilohn, Minirente

    Die neue große Koalition auf Kosten der ZustellerInnen?

    Gerade ist die neue Druck + Papier erschienen.
    Auf den Seiten 1,4,5 und 10 geht es um uns ZeitungszustellerInnen:

    Wie sich Zeitungsdruckereien aus der Verantwortung stehlen | Aber es geht auch anders  Seite 1
    Rutschbahn in die Altersarmut  Seite 4
    Minijob Rechte + Zahlen und Fakten  Seite 5
    Die mächtige Lobby der Zeitungsverleger (Zusteller erhalten seit 1. Januar 2018 erstmals vollen Mindestlohn | Große Koalition vereinbart erneut Nachlass für Zeitungsbesitzer - Rente )  Seite 10

     

    Alternative Zeitungshalter

    Zeitungshalter
    © Privat

    Schultaschenbriefkasten

    Zeitungszusteller Bilder
    © Conny

    Was bietet ver.di?

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    „Selbst-Verwaltung? Ein staubtrockener Begriff!“ –
    – Das hören wir immer wieder, wenn wir mit unseren ver.di-Kollegen und -Kolleginnen über die Selbstverwaltung in den Sozialversicherungen sprechen.
    Hinter diesem „staubtrockenen Begriff“ verbirgt sich allerdings eine sehr lebendige Wirklichkeit: Gewerkschaften und Arbeitgeberverbände, Vertreterinnen der Versicherten und der Arbeitgeber entscheiden gemeinsam in den Vorständen und Vertreterversammlungen der Sozialversicherungen über die wichtigen Grundsatzfragen der Sozialverwaltung. Es geht um den Haushalt der Rentenversicherung, um die Besetzung von Führungspostionen bei allen Sozialversicherungsträgern, um die Gestaltung der Leistungen der Krankenversicherungen und der Unfallversicherungen, um die Rehakliniken der DRV...

    ver.di hat einen Cartoon-Film erstellt, der anschaulich erklärt, was in der Selbstverwaltung tatsächlich passiert und warum sie so wichtig ist.

    Hauptperson des Films ist Viola, die ver.di-Versichertenälteste. Sie erzählt, was es bewirkt, dass engagierte ver.di-Kollegen und Kolleginnen als Versichertenberaterinnen, als Mitglieder in Widerspruchsausschüssen und in den anderen Gremien der Sozialversicherungen die Interessen der Versicherten vertreten.  Der kurze Film eignet sich sehr gut als Erstinformation in Betriebsversammlungen oder bei ver.di-Veranstaltungen, bei denen wir jetzt die Kollegen und Kolleginnen auf die Bedeutung der Selbstverwaltung hinweisen wollen. Damit im nächsten Jahr – wenn die Gremien der Selbstverwaltung in den Sozialwahlen neu besetzt werden – niemand mehr denkt: Staubtrocken, diese Selbstverwaltung. Auf der Homepage des Ressorts Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik (https://arbeitsmarkt-und-sozialpolitik.verdi.de) finden sich auch jeden Monat neu Interviews mit aktiven ver.di-Selbstverwalterinnen und -Selbstverwalter, die aus ihrer Arbeit erzählen. Wir wollen, dass möglichst viele ver.di-Kollegen und -Kolleginnen wissen, wie wichtig die Arbeit unserer Selbstverwalter_innen ist. 
    Link zum Video „Selbstverwaltung – eine Erfolgsgeschichte“: 
    https://arbeitsmarkt-und-sozialpolitik.verdi.de/selbstverwaltung

    ver.di Kampagnen